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22. August 2011 1 22 /08 /August /2011 21:50

Mal was anderes: eine Privatüberführung! Normalerweise überführe ich Fahrzeuge für Firmen, wo immer allerlei Schreibkram zu erledigen ist...diesmal nicht. Nachdem Fiero-Girl (Anm. auch gern "Tüte" genannt) sich mal wieder erfolgreich in Sachen Fuhrparkerweiterung betätigt hat, tauchten kleine Probleme am Horizont auf. Fiero-Girl hat nämlich nach dem Motto "warum in die Nähe schweifen, der Astra steht so fern" gehandelt und ein Auto in Worms erworben. Sind so etwa 150 Kilometer. Im Gespräch mit mir schilderte sie mir die Schwierigkeiten, die sie glaubte zu haben, um das Auto nach Buchen zu bekommen. Nach einem bisschen "hin und her" konnte ich sie aber beruhigen. "Tüte, du kennst mich, das reicht!" waren sinngemäß meine Worte. Es ist ja so: in meinem Job kommen ständig Menschen auf mich zu, die sagen "das Auto steht hier und muss nach dort, bitte kümmern sie sich drum."

 

Es fand dann ein konspiratives Treffen auf dem verlassenen Parkplatz eines großen Druckmaschinenherstellers statt. Dabei kam es zur Übergabe einer gewissen Menge Bargeld, einer Vollmacht und eines Kaufvertrages. Nach diesem Treffen konnten sowohl Makrochip als auch Fiero-Girl Neuigkeiten vermelden: Makrochip kann behaupten, dass seine Wanderdüne bald Original-Ludolf-Ersatzteile appliziert bekommt und Fiero-Girl kann für sich in Anspruch nehmen, Huddel gefahren zu sein. Für Oxford-Deutsch-Sprecher: "Huddel" bezeichnet ein motorisiertes Zweirad. Hubraum und Leistung spielen hier keine Rolle.

 

Also nahm ich am Montag das Projekt in Angriff: mit besagter Huddel gings erstmal gemütlich nach Wiesloch zur Zulassungsstelle. Dort holte ich Kurzzeitkennzeichen, da der Astra noch nicht zugelassen war. Ging schneller, als ich dachte, daher konnte ich am Heidelberger Hauptbahnhof noch gemütlich nen Kaffee trinken.

 

http://blog.makrochip.de/2011-08-23/1.jpg

 

Von da ging es dann erst mal nach Mannheim. Meine Stadt holt ihren Mann heim, ganz egal wo er auch ist. Dort umsteigen und weiter nach Worms.

 

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Laut google Maps ist der Autohändler 3 km vom Bahnhof weg - zu weit für nen Fußmarsch. Also mit dem Taxi zum Autopark Worms. Kein Kiesplatz- sondern ein Splittplatzhändler, aber mit recht seriöser Anmutung.

 

Die Übergabe gestaltete sich problemlos, keine fünf Minuten und ich war wieder vom Hof. Aus Worms raus, auf die A6 Richtung Mannheim, dort gleich die erste Ausfahrt (MA-Sandhofen) wieder runter, der Astra braucht Sprit.

 

http://blog.makrochip.de/2011-08-23/4.jpg

 

Beim Verlassen der Tanke konnte ich nur durch einen beherzten Gasstoß vermeiden, dass mich eine Dame jenseits des Rentenalters rammt, die bereits einige Sekunden zuvor einen weissen Astra G-CC angetitscht hatte. Ob sie was gegen Opel hat? Es soll ja Menschen geben, die auf bestimmte Fabrikate -aus welchen Gründen auch immer- allergisch reagieren.

 

Eine kleine Stadtrundfahrt durch Mannheim in Nord-Süd-Richtung und ab nach Hause. Dort konnte ich dann noch ne Stunde relaxen und dann gings los Richtung Odenwald. Alles problemlos, ganz entspannt bis Sinsheim und dann querfeldein Richtung Osten. Nettes Auto hat sich die Tüte da gekauft, dachte ich mir. Ich konnte mir sogar noch eine Pause kurz vor Buchen gönnen, da ich bei jeder Tour mindestens ein Drittel der zu erwartenden Fahrzeit als Puffer einbaue. Ich kam dann um 16:00 in Buchen an, eine halbe Stunde vor Termin.

 

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Es erreichte mich dann ein Anruf von Fiero-Girl, deren namensgebendes Fahrzeug just an diesem Tag den Dienst quittiert hatte. Also ab nach Walldürn, Tüte abholen. Zwischendrin ist noch einiges passiert, in dessen Folge die Story "Bring me the light" entstand. Nachdem wir dann zu dritt (Makrochip hatte sich mittlerweile auch eingefunden) italienisches Fladenbrot nach Neapolitaner Art (auch Pizza genannt) genossen hatten, sind wir noch ein bisschen im Odenwald rumgefahren, haben dies und jenes versucht, gekauft oder ausgetauscht (manche haben sogar gemotzt!). Zum Schluss haben mich Fiero-Girl und Makrochip dann nach Mosbach-Neckarelz zur Bahn gebracht, von wo ich den Zug nach Heidelberg nahm, wo meine Huddel schon auf mich wartete.

 

Nach der Übergabe an Fiero-Girl hat sich der Astra so einige Zicken erlaubt...bei mir war nichts, die Autos haben wohl Schiss vor mir. Alles weitere wird sie euch selbst erzählen.

 

(Anm. die Überschrift dieses Blogs sorgt bei einigen Lesern bestimmt für Verwirrung... Manuel + Neuer die beiden unbekannten Namen darin, deuten auf den derzeitigen Torwart unserer Nationalelf hin...)

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17. August 2011 3 17 /08 /August /2011 20:02

Wie Makrochip schon in der Vorstellung meiner Person erläutert hat, bin ich als selbständiger Überführungsfahrer auf den Straßen unserer Republik (ab und zu auch mal grenzüberschreitend) unterwegs. Vereinfacht ausgedrückt: ich fahre mit Autos von anderen in der Gegend rum und lasse mich dafür bezahlen. Als ich neun oder zehn war, konnte ich von der Theorie her Auto fahren; ich hab mir alles nötige bei meinem Vater abgeschaut (dem mein Job übrigens garantiert genauso viel Spaß machen würde wie mir!) und mir gedacht "wenn ich mal groß bin und einen Führerschein habe, dann werde ich Überführungsfahrer und fahre für andere Leute ihre Autos in der Gegend rum". Dass es tatsächlich so kam, ist vielen Zufällen zu verdanken...und es ist für mich wirklich der schönste Job der Welt.

Auf meinen Touren komme ich regelmäßig die A3 entlang. Und was liegt da näher, als die bekanntesten Autogebrauchtteilehändler Deutschlands zu besuchen? Das Problem: Ich habe ein relativ neues Auto, an dem erstens nichts kaputt geht (ich fahre ja selten damit) und zweitens hat es noch Garantie. Und einfach so hinfahren? Nö...hab ich natürlich schon gemacht, aber nur um mal zu gucken, ob es da aussieht wie im Fernsehen. Tut es.

Nun aber hat sich die Situation geändert: Makrochip baut die Wanderdüne zum Goldbarren um und braucht Teile. Nachdem ich ihm aus meinem "Fundus" bereits zwei nie verbaute Ovallautsprecher habe zukommen lassen, habe ich auf einer meiner Fahrten auf der A3 seine "Wunschliste" abgearbeitet (hab ich natürlich im Kopf, ich vergess ja dummerweise nix!) und dachte, dass sich Blinker vom 3er BMW bestimmt irgendwo in den heiligen Hallen zu Dernbach auf dem Haufen finden lassen. Also (mein Zeitfenster war an dem Tag weit offen, ich hatte für 140 Kilometer noch mehr als drei Stunden Zeit) nix wie runter von der Autobahn und ab nach Dernbach. Sind ja nur 2.5 Kilometer von der Ausfahrt bis zu den Ludolfs.

Ich war, wie gesagt, vorher schon einige Male dort vorbeigefahren. Entweder war ein Riesenandrang oder geschlossen und keiner da. Diesmal hatte ich Glück: es stand eine kleine Gruppe auf der Straße und das Haus wurde fotografiert. Auf meine Frage sagten sie "jaja, die Ludolfs sind da!" Dann kam der spannende Moment. Ich ging die Treppe hoch und klingelte. Die Tür öffnete sich und es erschien Manni. Manni, der Schöpfer so toller Worte wie "Knülch", "Satorn" oder "Torbo". Er strahlte mich an und fragte "was wird gebraucht?". Auf meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen "welches Baujahr?". Mein "egal" liess er nicht gelten und konterte "is nich egal, Chromstoßstange oder Plastikstoßstange!". Natürlich hab ich ihm nicht die Geschichte vom Makrochip erzählt, aber ihm erklärt, dass es wirklich egal ist.

Just in dem Moment kam ein roter Atego angedonnert, am Steuer: Uwe, der älteste Ludolf. Manni sprintete die Treppe hinunter, schloss das Tor auf (anscheinend hat er große Bereiche von Horst-Günters Kompetenzen übernommen) und meckerte sofort mit Uwe herum, weil der erstmal ein Gespräch mit der oben erwähnten Gruppe anfing...logisch, es waren ja Frauen dabei! O-Ton Manni: "Uwe! Ich muss was verkaufen! Sonst musst du das Tor selber zumachen!". Ich versuchte Manni etwas zu beruhigen und rief ihm zu "nur keine Hektik, Manni!". Er strahlte mich an und erwiderte "wegen die Blinker!". Uwe fügte sich auch und fuhr den LKW rückwärts in den Hof.

 

http://blog.makrochip.de/2011-08-16/manni.jpg

 

Einige Minuten später tauchte Manni dann an der Tür auf, überreichte mir meine Blinker, liess sich noch mit mir fotografieren und schüttelte mir zum Abschied die Hand.

Zwei Tage später konnte ich dann bei einem konspirativen Treffen die Blinker an Makrochip übergeben. Ich glaube, er hat sich gefreut...

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